Warum die Regionalwährung „Waldviertler“ eingestellt wurde …

Von Irmgard Kirchner · · 2017/06

… erklärt Karl Immervoll. Der Theologe hat das erfolgreiche Regionalgeld im Jahr 2005 mitgegründet und ist Obmann bei „Waldviertler – Verein für regionales Wirtschaften“.

Können Sie das Konzept des „Waldviertlers kurz erklären?

Der Waldviertler ist eine Komplementärwährung ergänzend zum Euro. Er wird in den regionalen Kreislauf geschickt und belebt dadurch die regionale Wirtschaft. Silvio Gesell bzw. das Experiment von Wörgl aus dem Jahr 1932 sind dabei unsere Vorbilder. In Heidenreichstein haben wir das so weit entwickelt, dass fast jeder Betrieb mit dabei war. 50.000 bis 60.000 Waldviertler im Umlauf haben eine Wertschöpfung zwischen 500.000 und 800.000 Euro pro Jahr in Heidenreichstein und Umgebung erbracht.

Und trotzdem wurde der Waldviertler mit Ende 2016 ruhend gestellt?

Ein Projekt dieser Art ist kein Selbstläufer, es ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Bei der Gründung ist die örtliche Bank darauf eingestiegen, als zentrale Wechselstelle für den Waldviertler zu fungieren. Sie hat im Zuge der vom Finanzministerium vorgegebenen Fusion der Volksbanken im Vorjahr ihre Eigenständigkeit verloren und musste Personal abbauen. Und damit ist eine weitere Tendenz verbunden: die Vermeidung des Bargeldverkehrs. Mit dem Waldviertler haben wir genau das Gegenteil gemacht, Geschäfte von Angesicht zu Angesicht. Die Bankfunktion selbst zu übernehmen, das schaffen wir einfach nicht.

Ist das erfolgreiche und international vielbeachtete Experiment damit beendet?

Wir haben viel erreicht, ein Modell entwickelt, von dem wir wissen, dass es funktioniert. Wenn es Bedarf gibt, dann können wir das System innerhalb kürzester Zeit wieder hochfahren.

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